FAO: Plastikverschmutzung bedroht Ernährungssicherheit, Gesundheit und Umwelt

Laut einem am Dienstag veröffentlichten neuen Bericht der UN-Landwirtschaftsbehörde ist die Plastikverschmutzung in landwirtschaftlichen Böden allgegenwärtig. Sie stellt eine Bedrohung für die Ernährungssicherheit, die Gesundheit der Menschen und die Umwelt dar.

Während Plastikmüll an Stränden und Meeren viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, weist die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) daraufhin, dass es in noch viel größeren Mengen in der Erde besteht, in der wir unsere Lebensmittel anbauen.

„Böden sind einer der Hauptrezeptoren für landwirtschaftliche Kunststoffe und enthalten bekanntermaßen größere Mengen Mikroplastik als Ozeane“, sagte die stellvertretende FAO-Generaldirektorin Maria Helena Semedo im Vorwort des Berichts.

Seit ihrer flächendeckenden Einführung in den 1950er Jahren sind Kunststoffe allgegenwärtig. Von den geschätzten 6,3 Milliarden Tonnen Plastik, die vor 2015 produziert wurden, wurden jedoch fast 80 Prozent nie richtig entsorgt.

Mikroplastik – weniger als 5 mm groß – wurde bereits im menschlichen Kot und in der Plazenta gefunden sowie über ihre schwangeren Mütter auf Föten übertragen.

Während die meisten wissenschaftlichen Forschungen zur Plastikverschmutzung auf aquatische Ökosysteme gerichtet waren, gehen Experten der FAO davon aus, dass landwirtschaftliche Böden weitaus größere Mengen an Mikroplastik aufnehmen.

Da 93 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Aktivitäten auf dem Land stattfinden, sind nach Angaben der UN-Agentur weitere Untersuchungen in diesem Bereich erforderlich.