Weltbank: COVID-19 führt zur tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg

Die COVID-19-Pandemie wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 5,2 Prozent schrumpfen. Dies stellt die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg dar und löst einen dramatischen Anstieg der extremen Armut aus, sagte die Weltbank am Montag in ihrem neuen Bericht über die globalen Wirtschaftsaussichten.

In reichen Ländern werde die Wirtschaftstätigkeit voraussichtlich um sieben Prozent zurückgehen, da der Ausbruch des Coronavirus Binnennachfrage- und -angebot, sowie Handels- und Finanzaktivitäten erheblich störe.

Schwellen- und Entwicklungsländer werden voraussichtlich um 2,5 Prozent schrumpfen – ihr erster Rückgang als Gruppe seit mindestens 60 Jahren. Das Pro-Kopf-Einkommen wird voraussichtlich um 3,6 Prozent sinken – was Millionen in die extreme Armut versetzt.

Am stärksten betroffen sind die Länder, in denen die Pandemie am schwerwiegendsten war und in denen eine starke Abhängigkeit vom Welthandel, dem Tourismus, den Rohstoffexporten und der Außenfinanzierung besteht, heißt es in dem Bericht.

„Dies ist eine zutiefst ernüchternde Perspektive, da die Krise wahrscheinlich dauerhafte Narben hinterlassen und große globale Herausforderungen darstellen wird“, sagte Ceyla Pazarbasioglu, Vizepräsidentin der Weltbankgruppe für gerechtes Wachstum, Finanzen und Institutionen.

„Unsere erste Aufgabe ist es, den globalen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Notfall anzugehen“, sagte sie. „Darüber hinaus muss sich die Weltgemeinschaft zusammenschließen, um Wege zu finden, um eine möglichst robust wieder aufzubauen und zu verhindern, dass mehr Menschen in Armut und Arbeitslosigkeit geraten.“ 

„Aktuelle Schätzungen zeigen, dass 60 Millionen Menschen im Jahr 2020 in extreme Armut gedrängt werden könnten und diese Schätzungen werden wahrscheinlich weiter steigen, wobei die Wiedereröffnung fortgeschrittener Volkswirtschaften die wichtigste Determinante ist“, sagte David Malpass, Präsident der Weltbankgruppe.

In ihrem vorherigen halbjährlichen globalen Wirtschaftsbericht, der im Januar veröffentlicht wurde, bevor die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den COVID-19-Ausbruch am 11. März als Pandemie deklarierte, verzeichnete die Weltbank in diesem Jahr ein Wachstum der Weltwirtschaft von 2,5 Prozent, verglichen zu 2,4 Prozent im Jahr 2019.