Vereinte Nationen nach Erdbeben-Katastrophe vor Ort

Durch das Erdbeben am 6. Februar 2023 in der Türkei und in Syrien sind neuen Zahlen zufolge über 20.000 Menschen ums Leben gekommen und viele weitere verletzt. Rettungsteams aus mehreren Ländern und internationalen Organisationen sind vor Ort und leisten lebensrettende Hilfe.

Die Lage ist nach wie vor katastrophal: Tausende werden noch vermisst und die Rettungsarbeiten würden durch die schwierigen Bedingungen erschwert, berichten die humanitären Helfer der Vereinten Nationen. Es müsse sichergestellt werden, dass die lebensrettende Hilfe all diejenigen erreicht, die sie benötigen.

Der UN-Nothilfekoordinator kündigte an, dass die Vereinten Nationen 25 Millionen US-Dollar aus dem Zentralen Nothilfefonds (CERF) freigeben würden, um die humanitären Hilfsmaßnahmen in der gesamten Region zu unterstützen. Es würden dringend weitere Mittel benötigt, unter anderem für den humanitären- und den grenzüberschreitenden Fonds für Syrien, der derzeit erschöpft sei.

Die Europäische Union erklärte, sowohl der Türkei als auch Syrien über das EU-Katastrophenschutzverfahren Soforthilfe in Höhe von 6,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen zu wollen. Im Rahmen einer der größten Such- und Rettungsaktionen, die die EU jemals im Rahmen des Verfahrens geleistet habe, seien über 1500 Retter und 100 Such- und Rettungshunde in die betroffenen Gebiete in der Türkei entsandt worden.

Auch zahlreiche deutsche Such- und Rettungskräfte und technische Experten sind im Erdbebengebiet in der Türkei vor Ort und noch mehr sind auf den Weg dorthin. Aber auch im syrischen Erdbebengebiet ist die Not groß, und Deutschland steht mit den Vereinten Nationen in Kontakt, um auch dorthin humanitäre Hilfe zu bringen. Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion waren die schwersten seit mehr als 20 Jahren.

 

Überblick der UN-Nothilfemaßnahmen:

Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA): OCHA koordiniert die Ankunft der internationalen Such- und Rettungsteams in der Region. Bisher seien über 50 Notfall- und Such- und Rettungsteams entsandt.

UN-Kinderhilfswerk (UNICEF): In Syrien müsse vor allem sichergestellt werden, dass die betroffenen Kinder und Familien Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen haben, die für die Prävention von Krankheiten unerlässlich sind, so UNICEF. In der Türkei konzentrierten sich die Bemühungen derzeit auf Such- und Rettungsmaßnahmen. UNICEF stimme sich mit den Behörden über den sich abzeichnenden Bedarf im Zusammenhang mit der allgemeinen humanitären Hilfe ab. Die Unterstützung UNICEFs umfasse Hygiene-Kits, Decken und Winterkleidung.

UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR): UNHCR stelle in Syrien Soforthilfe bereit, darunter Wärmedecken, Matratzen und andere Hilfsgüter. In der Türkei helfen UNHCR-Teams sowohl Flüchtlingen als auch Einheimischen, um dem Ersuchen der Regierung nachzukommen, Nothilfe zu leisten und unter anderem Küchensets, Matratzen und Zelte bereitzustellen, so UNHCR.

Weltgesundheitsorganisation (WHO): Die WHO fokussiere sich auf die Mobilisierung von Hilfsgütern und der Aktivierung des Netzes medizinischer Notfallteams, um die medizinische Grundversorgung der Verletzten und Bedürftigen sicherzustellen. Trauma-Kits wurden an mindestens 16 Krankenhäuser im Nordwesten Syriens verteilt, so die WHO.

Welternährungsprogramm (WFP): Das WFP versorge die Menschen vor Ort mit Nahrungsmitteln und plane in den kommenden Monaten Rationen für rund eine halbe Million Menschen in dem betroffenen Gebiet bereitzustellen.

 

Internationale humanitäre Hilfe kann Leben retten.

Auch diejenigen, die überlebt haben, brauchen Unterstützung, da sie vertrieben, möglicherweise verletzt und vom Tod ihrer Familien betroffen sind.

Spenden ist über verschiedene Kanäle möglich:

Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)

Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA)

UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR)

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Welternährungsprogramm (WFP)