Erdbebenkatastrophe: UN-Generalsekretär begrüßt Syriens Entscheidung, Hilfskorridore zu öffnen

UN-Generalsekretär António Guterres hat die gestrige Entscheidung des syrischen Präsidenten, zwei weitere Grenzübergänge an der türkisch-syrischen Grenze zu öffnen, begrüßt. Seit den Erdbeben vom 6. Februar wurde bisher nur ein einziger Grenzübergang im seit zwölf Jahren vom Bürgerkrieg beherrschten Syrien für humanitäre Helfer geöffnet.

Guterres erklärte, während die Hoffnung weitere Menschen lebend aus den Trümmern zu bergen schwinden würde, sei es die richtige Entscheidung, die Grenzübergänge für einen Zeitraum von zunächst drei Monaten zu öffnen, um die rechtzeitige Lieferung humanitärer Hilfe für Überlebende zu ermöglichen.

Aus Syrien wurden zuletzt mehr als 4.300 Tote gemeldet. Die Zahl der Todesopfer in der Türkei habe Berichten zufolge die Zahl von 31.000 überschritten.

Es sei eindeutig, dass die Bereitstellung von Lebensmitteln, Gesundheitsversorgung, Nahrungsmitteln, Schutz, Unterkünften, Wintervorräten und anderen lebensrettenden Gütern für die Millionen betroffener Menschen von äußerster Dringlichkeit sei, so der Generalsekretär der Vereinten Nationen. „Die Öffnung dieser Grenzübergänge, zusammen mit der Erleichterung des humanitären Zugangs, der Beschleunigung der Visabewilligung und der Erleichterung des Reiseverkehrs zwischen den Grenzübergängen, wird es ermöglichen, dass mehr Hilfe schneller ankommt“, sagte er.

Humanitäre Helfer hatten am Montag einen dringenden Appell veröffentlicht: Sie würden mehr schweres Gerät, Räumfahrzeuge, etc. benötigen, um Schutt und Trümmer in den von den Erdbeben der letzten Woche zerstörten Städten und Dörfern zu beseitigen, sowie medizinische Hilfsgüter. Dazu würden Krankenwagen, Medikamente, Unterkünfte und andere Hilfsgüter wie Heizmaterial, Nahrungsmittelnothilfe und so genannte WASH-Hilfe (Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene) gehören, wie UN-Sprecher Dujarric gegenüber Korrespondenten in New York bei einer Pressekonferenz erklärte.

Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) seien bisher mehr als 50 Lastwagen mit Hilfsgütern von fünf UN-Organisationen über den bis dato einzigen, internationalen Grenzübergang Bab al-Hawa aus der Türkei in Syrien eingetroffen.