WHO Regionalbüro Europa: „Jetzt liegt es an uns den richtigen Weg einzuschlagen“

Die Europäer stehen im Kampf gegen COVID-19 an einer Weggabelung, und es liegt in den Händen von Einzelpersonen und Gemeinschaften, ob wir den Weg zu einer neuen Normalität beschreiten oder zu Einschränkungen unserer Bewegung und sozialen Interaktionen zurückkehren müssen.

„Misstrauen, Widerstand gegen die eingeführten Maßnahmen, eine Missachtung der Verhaltensänderungen, die wir alle vorgenommen haben, um COVID-19 einzuschränken – sie alle können uns auf einen Weg bringen, den keiner von uns einschlagen möchte“, warnte Dr. Hans Kluge, Leiter des Europäischen Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

„Einfach ausgedrückt, unser heutiges Verhalten wird die Weichen für die Pandemie stellen“, sagte Dr. Kluge in einer virtuellen. „Wenn Regierungen Beschränkungen aufheben, werden Sie, die Menschen, zu den Hauptakteuren. Es ist sowohl eine individuelle als auch eine kollektive Verantwortung. Befolgen Sie die Empfehlungen Ihrer nationalen Behörden, beschränken Sie soziale Interaktionen, waschen Sie Ihre Hände, halten Sie die physische Distanz zu anderen aufrecht und verringern Sie das Risiko für die am stärksten gefährdeten Personen in unserer Gesellschaft, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen.“

Dr. Kuge sagte, dass es in der Europäischen Region, insgesamt zu einer Verlangsamung der Pandemie gekommen sei, im östlichen Teil jedoch immer noch ein Anstieg der Fälle zu verzeichnen sei. Es gibt 1,78 Millionen bestätigte Fälle und 160.000 Todesfälle, was 43% der Fälle und 56% der Todesfälle weltweit entspricht.

Die Russische Föderation, das Vereinigte Königreich und Spanien gehören nach wie vor zu den zehn Ländern weltweit, in denen die meisten Fälle in den letzten 24 Stunden gemeldet wurden.

Dr. Kluge übermittelte in seiner Erklärung drei Botschaften.

Erstens, man sollte nicht nachlässig werden – wir müssen wachsam bleiben.

Zweitens, die Behörden müssen auf ihre Öffentlichkeit hören und sich in Echtzeit entsprechend anpassen.

Drittens, die breite Öffentlichkeit muss eine Rolle spielen, um COVID-19 in Schach zu halten.

„Unser Verhalten bestimmt das COVID-19-Verhalten. Jetzt liegt es an uns“, sagte Dr. Kluge.

„Bis es einen Impfstoff oder eine Behandlung gibt, erfordert die Begrenzung des Virus eine Partnerschaft von Menschen und politischen Entscheidungsträgern – ein Gesellschaftsvertrag, der außerhalb der Kontrolle der Regierungsbeamten oder –leiter liegt. Wachsamkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. “