Da die Coronavirus-Krise sich auf weitere Länder mit umfassenderen sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen verbreitet, mobilisieren die Vereinten Nationen ihre Mitarbeiter weltweit, um den betroffenen Regierungen zu helfen, den Ausbruch dieser tödlichen Krankheit einzudämmen oder zu verlangsamen.

Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiterhin den weltweiten Kampf gegen die Verbreitung des neuartigen Virus anführt, der allgemein als COVID-19 bekannt ist, sind auch andere Einheiten der Vereinten Nationen damit beschäftigt auf die Pandemie zu reagieren, welche Regierungen, Unternehmen und Menschen auf der ganzen Welt gezwungen hat, ihre Aktivitäten einzustellen.

„Weltweit arbeiten UN-Teams mit Behörden zusammen, um die nationalen Bereitschafts- und Reaktionspläne im Zusammenhang mit COVID-19 zu unterstützen, welche unmittelbare gesundheitliche Prioritäten und die weiterreichenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen umfassen”, sagte Stéphane Dujarric, Sprecher des Generalsekretärs.

Die Pandemie stellt die der Organisation auf die Probe, im Rahmen des neu gestalteten Entwicklungssystems als eine Einheit zu agieren.

In Asien arbeiten einige Länderteams zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation und anderen Einheiten daran, die Bemühungen der Regierung in Bereichen wie Finanzen und Wirtschaft, Bildung sowie Wasser- und Sanitärversorgung zu unterstützen, wobei Bekleidungsfabriken und Wanderarbeiter unmittelbar unterstützt werden und ein besonderer Schwerpunkt auf Frauen gelegt wird.

Fünf Kommunikationsexperten der Vereinten Nationen wurden nach Kenia geschickt, um die Bemühungen der Regierung zu unterstützen, und sind mit 25 Geschäftsführern zusammengetroffen, um öffentlich-private Partnerschaften im Zusammenhang mit COVID-19 zu fördern.

In Lateinamerika und der Karibik unterstützen die Kommunikationsexperten der Vereinten Nationen die Bemühungen der Regierungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung und zur Risikokommunikation. In Brasilien haben das Länderteam der Vereinten Nationen und die nationalen Partner in Abstimmung mit den Regierungsbehörden bereits den Notfallplan in den Notunterkünften im Norden aktiviert und verbreiten zusätzlich zur regulären nationalen Kampagne in Portugiesisch Präventionsbotschaften in Spanisch, die auf Gemeinschaften von Migranten und Flüchtlingen aus Venezuela zugeschnitten sind.

In einem Brief des Exekutivdirektors des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, an die Unterstützer sagte er: „Sie wissen es vielleicht nicht, aber unser Hauptsitz befindet sich in Rom, Italien, und obwohl das Virus uns daran gehindert hat, an unseren Arbeitsplatz zu gehen, hat es uns nicht davon abgehalten weiterzuarbeiten.” Er betonte, dass die Agentur alle ihre Aktivitäten aufrechterhält, indem sie Vorräte an Lebensmitteln und Bargeld sowie mobile Lagerhäuser und Zelte für den Fall, dass sie benötigt werden, vorbereitet. Die WFP unterstützt auch das System der Vereinten Nationen im weiteren Sinne mit Luft-, See- und Landtransporten.

„Wir betreten Neuland und arbeiten mit Ländern zusammen, um High-Tech-, Low-Tech- und No-Tech-Lösungen zu finden, um die Kontinuität des Lernens zu gewährleisten.”

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) veröffentlichte die Geschichte der fünfjährigen Yuanyuan aus Wuhan, China, die zu Hause zurückgelassen wurde, als ihre Eltern und Großeltern positiv auf COVID-19 getestet und in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Das medizinische Personal des Krankenhauses beschloss, sich um das Mädchen zu kümmern, und eine Freiwillige half ihr dabei, ihr Gesellschaft zu leisten. Während des Zeitvertreibs zeichnete das Mädchen ein Bild von einem Virus, das von einem Dutzend Hämmern umgeben ist.

Nach Angaben der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) können eine noch nie dagewesene Anzahl von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wegen COVID-19 momentan nicht in Schulen oder Universitäten gehen. Die Regierungen in 73 Ländern haben die Schließung von Bildungseinrichtungen angekündigt oder umgesetzt, und 56 Länder haben landesweit Schulen geschlossen, was Auswirkungen auf über 516,6 Millionen Kinder und Jugendliche hat. Weitere 17 Länder haben lokalisierte Schulschließungen durchgeführt.

„Wir betreten Neuland und arbeiten mit den Ländern zusammen, um High-Tech-, Low-Tech- und No-Tech-Lösungen zu finden, um die Kontinuität des Lernens zu gewährleisten“, sagte UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay. „Während die Länder versuchen, ihre Reaktion auf die Krise vorzubereiten, ist die internationale Zusammenarbeit unerlässlich, um die effektivsten Ansätze zu teilen und Schüler, Lehrer und Familien zu unterstützen. (Siehe UNESCO-Leitfaden zu Lösungen für den Fernunterricht).

Da Menschen gebeten werden, aufgrund von Schulschließungen, Geschäftsschließungen und anderen Bewegungseinschränkungen gebeten werden, zu Hause zu bleiben, hat die WHO einen Leitfaden zur psychischen Gesundheit veröffentlicht. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) arbeitet daran, sicherzustellen, dass Frauen im reproduktiven Alter und Schwangere über Infektionsvorkehrungen, potenzielle Risiken und die rechtzeitige Inanspruchnahme medizinischer Versorgung genau informiert werden. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), die in Verbindung mit der WHO und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) die Aktivitäten zur Prävention und Vorsorge bei Tieren koordiniert, sagt, dass es derzeit keine Hinweise darauf gibt, dass Hunde bei der Verbreitung von COVID-19 eine Rolle spielen.

Da sich das Epizentrum der Coronavirusinfektionen von Ostasien nach Europa verlagert, könnten Länder, die einen raschen Ausbruch erlebt haben, ihre Erfahrungen mit den Regierungen, die mit der sich verschlechternden Situation konfrontiert sind, oder mit Ländern, die sich auf ein solches Szenario vorbereiten, teilen.