UN-Generalsekretär Guterres im Bundestag: „Die großen Krisen der Gegenwart lassen sich nur gemeinsam lösen“

UN-Generalsekretär Guterres hat anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Vereinten Nationen am Freitag im Bundestag eine verbesserte internationale Zusammenarbeit gefordert. Die großen Krisen der Gegenwart wie die Pandemie und der Klimawandel ließen sich nur gemeinsam lösen, sagte er in seiner auf Deutsch gehaltenen Rede.

Die UN haben seit ihrer Gründung noch nie vor einer vergleichbaren Herausforderung gestanden wie nun durch das Coronavirus. Man sei mit der größten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert. Es fehle zurzeit an einer verstärkten globalen Kooperation, beklagte Guterres. Dabei nannte er Deutschland einen Partner der UN im Bemühen um eine sichere Welt. Die Bundesrepublik sei eine „Friedensmacht“ und eine „Säule des Multilateralismus“.

Mit Blick auf das Coronavirus forderte Gutererres, dass die Impfstoffe allen Menschen zugänglich gemacht werden müssten. Durch die Pandemie nehme die Armut zu und es drohten Hungersnöte, warnte der UN-Generalsekretär. An vielen Orten gebe es die Tendenz zur Abschottung und eine Zunahme von Hetze, Antisemitismus und islamfeindlichem Fanatismus.

Zum Auftakt hatte Bundestagspräsident Schäuble erklärt, dass man gerade jetzt nicht die Augen davor verschließen dürfe, wie sehr Menschen anderer Weltregionen auf die Hilfe Deutschlands angewiesen seien.

An der Veranstaltung nahmen auch Bundespräsident Steinmeier und Bundesratspräsident Haseloff sowie Bundeskanzlerin Merkel teil. Im Anschluss an seine Rede sprach Guterres in einer Videokonferenz mit Merkel. Dabei ging es um Wege zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sowie um außen- und sicherheitspolitische Themen.