300.000 Menschen in Nordmosambik durch Gewalt „vollständig auf Hilfe angewiesen“

Der sich verschärfende Konflikt in Verbindung mit einer prekären humanitären Situation hat mehr als 300.000 Menschen gezwungen, aus ihren Häusern und Dörfern in der mosambikanischen Provinz Cabo Delgado zu fliehen. Nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) sind sie vollständig auf humanitäre Hilfe angewiesen.

„Wir sind zutiefst besorgt über die sich entwickelnde humanitäre Situation in Cabo Delgado, in der Menschen aufgrund von Konflikten und Gewalt keinen Zugang zu Nahrungsmitteln und Lebensgrundlagen haben“, sagte Antonella D’Aprile, WFP-Vertreterin für Mosambik, in einer Pressemitteilung am Dienstag.

„Die wachsende Unsicherheit und die schlechte Infrastruktur haben dazu geführt, dass es schwieriger geworden ist, Menschen in Not zu erreichen. Durch COVID-19 wird die Krise noch komplexer“, fügte sie hinzu.

Neueste Erkenntnisse aus dem Frühwarnsystem für Hungersnöte, FEWSNET, deuten darauf hin, dass die Gemeinden bis Anfang 2021 weiterhin mit einer „Krise“ der Ernährungsunsicherheit (IPC-Phase 3) konfrontiert sein werden.

Nach Angaben der UN-Agentur könnten zusätzliche Schocks die Situation insbesondere für Frauen und Kinder rasch verschlechtern.

Noch besorgniserregender ist die Situation, da Cabo Delgado die zweithöchste Rate chronischer Unterernährung im Land aufweist und mehr als die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren chronisch unterernährt ist. Da die Provinz derzeit die zweithöchste Anzahl von COVID-19-Fällen in Mosambik verzeichnet, können Bevölkerungsverlagerungen zudem die Ausbreitung des Coronavirus beschleunigen.