76. Weltgesundheitsversammlung: Auf kommende Pandemien mit Entschlossenheit vorbereitet sein

© UNDP
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Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat bei der 76. Weltgesundheitsversammlung dazu aufgerufen, dass es verstärkter Vorbereitungen auf zukünftige Pandemien bedarf.

Auch wenn COVID-19 keinen globalen Gesundheitsnotstand mehr darstelle, müssten Mitgliedstaaten ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit verstärken und sich auf künftige Pandemien und andere Bedrohungen vorbereiten, erklärte Tedros am Montag in Genf.

Angesichts sich überschneidender und konvergierender Krisen, „sind Pandemien bei weitem nicht die einzige Bedrohung mit der wir konfrontiert sind“, fügte er hinzu und unterstrich die Notwendigkeit wirksamer globaler Mechanismen, die in Notfällen greifen würden.  „Wenn die nächste Pandemie anklopft – und das wird sie – müssen wir bereit sein, entschlossen, kollektiv und gerecht zu reagieren“, appellierte er.

Gesundheitsziele betroffen

COVID-19 habe erhebliche Auswirkungen auf die gesundheitsbezogenen Ziele im Rahmen der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), deren Umsetzung bis 2030 erfolgen soll. WHO-Generaldirektor Tedros erklärte, dass sich die Pandemie auch auf die Fortschritte bei den „Triple-Billion-Zielen“ (dreifache Milliarde) ausgewirkt habe, die auf der Weltgesundheitsversammlung 2017 angekündigt wurden.

Maßnahmen zu den SDGs 

Tedros berichtete, dass Mitgliedstaaten bei der Umsetzung einer universellen Gesundheitsversorgung Fortschritte gemacht hätten, sodass nun rund 477 Millionen Menschen davon profitieren würden. Er warnte jedoch, dass bei einer Fortsetzung der derzeitigen Trends bis zum Ende des Jahrzehnts weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung abgedeckt sei. Es sei also erfoderlich, „das Tempo mindestens zu verdoppeln“.

COVID-19 habe auch gezeigt, dass acht Milliarden Menschen – im Grunde alle Menschen auf der Welt – in Notfällen besser geschützt werden müssten. „Die Pandemie hat uns vom Kurs abgebracht, aber sie hat uns gezeigt, warum die SDGs unser Nordstern bleiben müssen und warum wir sie mit der gleichen Dringlichkeit und Entschlossenheit verfolgen müssen, mit der wir die Pandemie bekämpft haben“, sagte Tedros.

Der WHO-Generaldirektor rief zu dringenden und konstruktiven Verhandlungen über das neue globale Pandemieabkommen und die Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR) auf – der Vertrag, der die Vorbereitung und Reaktion auf gesundheitliche Notfälle regelt.

Tedros rief die Staaten abschließend zur Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation in Form einer 20-prozentigen Erhöhung der WHO-Mitgliedsbeiträge auf.