UN-Bestandsaufnahme zu den Ernährungssystemen: UNFSS+2

Der UN Food Systems Summit +2 Stocktaking Moment (UNFSS+2), eine mehrtätige, vom Sekretariat der Vereinten Nationen einberufene Veranstaltung – unter Leitung des UN-Generalsekretärs António Guterres – hat heute begonnen und soll als Folgeveranstaltung des Food Systems Summit 2021 Bilanz ziehen.

Das Treffen der veschiedenen UN-Organisationen – der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), des Welternährungsprogramms (WFP) und der UN-Koordinierungsstelle für Ernährungssysteme – wird eine übergreifende UN-Bestandsaufnahme zu den Ernährungssystemen mit rund 2000 Teilnehmende aus über 160 Ländern sein, darunter mehr als 20 Staats- und Regierungschefs, die vom 24. Bis zum 26. Juli in Rom zusammenkommen.

Anlass der Bestandsaufnahme sind die globalen Ernährungssysteme, die kaputt sind, so Guterres im Vorfeld der Veranstaltung – Milliarden von Menschen müssten dafür den Preis zahlen. Der Generalsekretär sehe die kaputten Ernährungssysteme nicht als unvermeidbare Tatsache an, sondern sei sich sicher, dass sie das Ergebnis unserer Entscheidungen sind.

Ein SDG-Stimulus würde laut Guterres dabei helfen, bedeutende Fortschritte bei der Verwirklichung des zweiten Nachhaltigkeitsziels zu ermöglichen. Die Gelegenheit zur Bestandsaufnahme solle genutzt werden, um Systeme aufzubauen, die sicherstellen, dass Menschen Zugang zu erschwinglichen, nahrhaften Lebensmitteln haben, wo immer sie leben.

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Die Zahl der Menschen, die von Hunger und Ernährungsunsicherheit betroffen sind, ist seit 2015 gestiegen, während ein Drittel aller produzierten Lebensmittel weiterhin verloren geht oder verschwendet wird. Im Jahr 2021 waren zwischen 702 und 828 Millionen Menschen von Hunger betroffen – Prognosen zufolge werden im Jahr 2030 immer noch fast 670 Millionen Menschen an Hunger leiden. Ernährungssysteme verursachen weiterhin Boden-, Wasser- und Luftverschmutzung, tragen zu mehr als einem Drittel der Treibhausgasemissionen bei, sind zu 80 Prozent für den Verlust der biologischen Vielfalt verantwortlich und verbrauchen bis zu 70 Prozent des Süßwasserverbrauchs. Diese anhaltenden, miteinander verknüpften Krisen, einschließlich des Krieges in der Ukraine, bedingen sich gegenseitig und verschärfen die Herausforderungen bei der Bewältigung von Ernährungssicherheit, Hunger und nachhaltiger Ressourcennutzung. Diese Krisen schaffen ein komplexes Geflecht von Schwierigkeiten, die Fortschritte bei der Verwirklichung dieser lebenswichtigen Ziele behindern.