Erklärung zum Welttag gegen den Menschenhandel, 30. Juli 2020

UN-Generalsekretär António Guterres: Am diesjährigen Welttag gegen den Menschenhandel ehren wir die Ersthelfer, die dazu beitragen, den Menschenhandel zu beenden: Polizeibeamte, Sozialarbeiter, medizinische Fachkräfte, NRO-Mitarbeiter und viele andere, die sich weltweit für schutzbedürftige Personen einsetzen.

Wie die Helden an vorderster Front, die Leben retten und unsere Gesellschaften in der COVID-19-Pandemie unterstützen, sorgen sie dafür, dass wichtige Dienstleistungen aufrecht erhalten werden – sie identifizieren Opfer, stellen ihren Zugang zu Justiz, medizinischer Versorgung, sozialer Hilfe und Schutz sicher und verhindern weiteren Missbrauch und Ausbeutung.

Ich danke diesen Ersthelfern und fordere alle Regierungen und Gesellschaften auf, sich ihrer Sache anzuschließen, auch über den freiwilligen Treuhandfonds der Vereinten Nationen für Opfer des Menschenhandels.

Die COVID-19-Pandemie hat viele globale Ungleichheiten aufgedeckt und verschärft, neue Hindernisse auf dem Weg zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung geschaffen und Millionen von Menschen einem höheren Risiko ausgesetzt, für die sexuelle Ausbeutung, Zwangsarbeit, Zwangsverheiratung oder andere Verbrechen verschleppt zu werden.

Mehr als 70 Prozent der bekannten Opfer des Menschenhandels sind Frauen und Mädchen. Sie gehören heute zudem zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Personen. Angesichts früherer Abschwünge, die gezeigt haben, dass es Frauen nach Krisen schwerer fällt, wieder bezahlte Jobs zu bekommen, ist es in dieser Zeit besonders wichtig wachsam zu sein.

Wenn die Welt die Menschenwürde und die Menschenrechte in den Mittelpunkt der Reaktion auf die Pandemie und den Wiederaufbau nach COVID-19 stellen will, müssen wir mehr tun, um Opfer des Menschenhandels zu schützen und zu verhindern, dass schutzbedürftige Menschen von Kriminellen ausgebeutet werden. Lassen Sie uns an diesem Welttag gegen den Menschenhandel versprechen, für integrative Gesellschaften und Volkswirtschaften zu arbeiten, die niemanden zurücklassen.