Sicherheitsrat erleichtert Hilfe für Afghanistan

Einstimmig hat der Sicherheitsrat eine von den USA vorgelegte Resolution beschlossen, mit der humanitäre Hilfe für Afghanistan erleichtert werden soll. Die Auszahlung eingefrorener Finanzguthaben sowie die Bereitstellung von Gütern und „notwendigen Dienstleistungen“ sind künftig erlaubt, wenn dadurch die extreme Not der Bevölkerung gelindert wird. Die Regelungen verstoßen nicht gegen die Sanktionen, die gegen die radikalislamischen Taliban verhängt wurden, und sollen für ein Jahr gelten.

Die Staatengemeinschaft steht vor der schwierigen Aufgabe, Hilfe zu leisten, ohne die Islamisten zu legitimieren oder finanziell zu unterstützen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind etwa 23 Millionen Afghanen von einer akuten Hungersnot bedroht. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF schätzt, dass im kommenden Jahr zwei Milliarden US-Dollar benötigt werden, um grundlegende lebenswichtige Dienste für Familien aufrecht zu erhalten.

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths wies darauf hin, mit dem Beschluss des Sicherheitsrats werde es den rund 160 Hilfsorganisationen vor Ort ermöglicht, die dringenden „Bedürfnisse und das Leid in dem Land“ zu lindern. Außerdem soll mit dem Schritt eine Fluchtwelle aus Afghanistan verhindert werden.

Nachdem die Taliban im August in Kabul die Macht an sich gerissen hatten, stoppten viele Länder ihre Hilfszahlungen für das Land. Die USA froren Guthaben der afghanischen Zentralbank in Höhe von neun Milliarden US-Dollar (knapp acht Milliarden Euro) ein. Auch die Weltbank setzte ihre Hilfen aus.

Vor knapp zwei Wochen kündigte die Weltbank an, bis Ende Dezember rund 280 Millionen Dollar humanitärer Hilfsgelder an UNICEF und an das Welternährungsprogramm für Projekte in Afghanistan freizugeben.