UN warnen vor Verschärfung der Hungerkrise

Wegen dem Klimawandel, dem Ukraine-Krieg und der Corona-Pandemie hat sich der Ausblick der Vereinten Nationen zur weltweiten Nahrungsmittelkrise weiter verschlechtert. „Wir sind zutiefst beunruhigt über die kombinierten Auswirkungen von sich überlappenden Krisen, die die Fähigkeit der Menschen gefährden, Lebensmittel zu produzieren und Zugang zu ihnen zu bekommen“, sagte der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, Qu Dongyu, am Montag in Rom.

Betroffen seien 20 sogenannte Hunger-Hotspots, in denen sich die Lage zwischen Juni und September dieses Jahres verschlechtern könnte. Millionen Familien, die bislang ihren Kopf noch über Wasser halten konnten, würden erdrückt, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms, David Beasley.

Besonders schlimm ist die Lage in Äthiopien, Nigeria, dem Südsudan und Jemen, wo die höchste Hunger-Warnstufe gilt. Nun kamen noch Afghanistan und Somalia zu dieser Kategorie hinzu. 750.000 Menschen droht damit der Hungertod. Schlechte Prognosen sehen die UN etwa auch für die Demokratische Republik Kongo, Haiti, den Sudan und Syrien. Ein neues Hotspot-Land ist außerdem die vom russischen Angriffskrieg heimgesuchte Ukraine.

Der Krieg in dem osteuropäischen Land habe zu einem weiteren Anstieg der Nahrungsmittel- und Energiepreise geführt, was die Wirtschaften aller Regionen beeinträchtige. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie lasteten auf den Volkswirtschaften und führten zu Lohnverlusten bei den Ärmsten. Klimaphänomene wie La Niña könnten sich 2022 weiter verstärken und mehr Menschen in akuten Hunger treiben. Hinzu kämen unerwartete Dürren in Ostafrika und andererseits Fluten, die etwa im Südsudan die Menschen von ihren Wohnorten vertreiben. Die UN fordern nun, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Katastrophen zu verhindern.