13. Petersberger Klimadialog: Startschuss für UN-Klimaverhandlungen

Zentrales Ziel des Petersberger Klimadialogs, der vom 17. bis 19. Juli in Berlin stattfindet, ist es, das Vertrauen sowohl in die multilateralen Klimaverhandlungen als auch zwischen den Staaten zu stärken. Neben den größten CO2-Emittenten wie den USA, China und Indien sitzen auch stark betroffene Inselstaaten wie die Marshallinseln mit am Verhandlungstisch. Neben Emissionsminderung und Anpassung steht auch eine langjährige Forderung vieler von der Klimakrise besonders betroffener Staaten auf der Agenda: Finanzielle Unterstützung bei der Bewältigung von Schäden und Verlusten infolge des Klimawandels.

Das Treffen von Regierungsvertretern aus 40 Ländern dient der Diskussion wichtiger Klimaschutzabkommen und der Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm El Sheikh (7.-18. November 2022).

Die Aussichten, bahnbrechende, breit getragene Entscheidungen auf den Weg zu bringen, scheinen in diesem Jahr so gering wie nie zuvor, während neue Hitzewellen die Welt heimsuchen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und seine globalen Auswirkungen binden alle Aufmerksamkeit. Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie eng die Energiewende und die enorme Abhängigkeit von russischem Gas miteinander verbunden sind. Jetzt braucht der Kampf gegen die globale Erwärmung einen neuen Plan. Umso wichtiger ist es, schon jetzt über die Zukunft des Planeten zu sprechen.

Petersberger Klimadialog im Zeichen der globalen Krisen

Beim 13. Petersberger Klimadialog geht es auch darum, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und ärmere Länder bei der Umstellung auf nachhaltige Energiequellen zu unterstützen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. In seiner Videoansprache zum Petersberger Dialog warnte UN-Generalsekretär António Guterres vor einem Nachlassen der Ambitionen beim Klimaschutz: „Die Treibhausgaskonzentrationen, der Anstieg des Meeresspiegels und die Erwärmung der Ozeane haben neue Rekorde erreicht. Die Hälfte der Menschheit befindet sich in der Gefahrenzone von Überschwemmungen, Dürreperioden, extremen Stürmen und Waldbränden. Und doch machen wir weiter mit unserer Gier nach fossilen Brennstoffen.“

Ursprünglich wollten die Industrieländer bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung von Klimaprojekten in ärmeren Ländern des globalen Südens bereitstellen. Doch sie haben das Ziel verfehlt. Insgesamt werden nur 80 Milliarden erwartet – die endgültigen Zahlen liegen noch nicht vor. Nun sollen die 100 Milliarden jährlich bis 2023 kommen. Daran werden die Empfängerländer des Globalen Südens die Industriestaaten beim Petersberger Klimadialog sicher erinnern.

UN-Generalsekretär Guterres rief in seiner Videobotschaft zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf: „Was mich am meisten beunruhigt, ist, dass wir es angesichts dieser globalen Krise nicht schaffen, als multilaterale Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. Die Nationen spielen weiterhin das Spiel der Schuldzuweisungen, anstatt Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft zu übernehmen. Wir müssen auf der COP27 zeigen, dass eine Revolution der erneuerbaren Energien im Gange ist.“