UN verlangen internationalen Druck auf Myanmar

Mehr als 100 Tage nach dem Militärputsch in Myanmar sieht das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen kein Ende der brutalen Unterdrückung. Die Menschenrechte in dem südostasiatischen Staat würden von Militär und Sicherheitskräften mit Füßen getreten, sagte ein Sprecher. Nach glaubwürdigen Berichten seien inzwischen mindestens 782 Menschen getötet worden.

Zudem ignoriere die Junta den vor drei Wochen beschlossenen Fünf-Punkte-Plan der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, dem sie selbst zugestimmt habe. Das Büro der Vereinten Nationen rief die internationale Gemeinschaft daher auf, sich stärker zu engagieren.

Die UN sicherten dem Volk von Myanmar ihre „unverbrüchliche“ Unterstützung zu. UN-Generalsekretär António Guterres unterstütze die Menschen in Myanmar in ihrem Bestreben nach „Demokratie, Frieden, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit“, twitterte die UN-Vertretung in Yangon.

Im ehemaligen Birma hatte das Militär Anfang Februar gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht, die bis dahin mit Beteiligung der Armee regiert hatte. Die 75-jährige Friedensnobelpreisträgerin befindet sich seitdem in der Hand des Militärs. Die Demonstranten fordern eine Wiedereinsetzung ihrer Regierung.

Seit Beginn der Krise sind nach Angaben der Vereinten Nationen in Myanmar mehr als 3.740 Menschen festgenommen worden. Das Schicksal der meisten sei unbekannt. 86 seien in Geheimprozessen verurteilt worden, davon 25 zum Tod.