Produzenten fossiler Brennstoffe planen „buchstäblich ihre Produktion zu verdoppeln“, warnt neuer UN-Bericht

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, der davor warnt, dass Regierungen planen, die Produktion fossiler Energieträger bis 2030 verdoppeln. Dies stünde entgegen der Versprechungen von Staaten, die Produktion fossiler Brennstoffe zu reduzieren, so der neue UNEP-Bericht.

„Der Bericht über die Produktionslücke 2023 ist eine erschreckende Anklage gegen den rücksichtslosen Umgang mit dem Klima“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres in seiner Botschaft zum Bericht.

Der Anstieg sei erfolgt, obwohl 151 nationale Regierungen sich verpflichtet haben, Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Die jüngsten Prognosen würden darauf hindeuten, dass die weltweite Nachfrage nach Kohle, Öl und Gas in diesem Jahrzehnt ihren Höhepunkt erreichen werde, so der UNEP-Bericht.

Zusammengenommen würden die Regierungspläne zu einem Anstieg der weltweiten Kohleproduktion bis 2030 führen, während die weltweite Öl- und Gasproduktion bis mindestens 2050 wachsen werde.

„Mit anderen Worten: Regierungen verdoppeln buchstäblich die Produktion fossiler Brennstoffe; Das bedeutet ein doppeltes Problem für die Menschen und den Planeten“, kommentierte UN-Generalsekretär Guterres.

Alarmierende Daten

Die vom Stockholmer Umweltinstitut (SEI), Climate Analytics, E3G, dem Internationalen Institut für nachhaltige Entwicklung (IISD) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) durchgeführte Studie fordert die Länder auf, bis 2040 einen nahezu vollständigen Ausstieg aus der Kohleproduktion und -nutzung anzustreben.

Der Bericht fordert außerdem eine Reduzierung der Öl- und Gasförderung um mindestens 75 Prozent bis 2050 gegenüber dem Stand von 2020.

„Die Länder müssen aus der Kohle aussteigen – die OECD-Länder bis 2030 und bis 2040 in anderen Ländern. Und die G20 müssen die Führung bei der Beendigung von Lizenzen und der Finanzierung neuer Öl- und Gasvorkommen übernehmen“, sagte Guterres und forderte die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, „die Menschheit vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimachaos zu bewahren und von den außerordentlichen Vorteilen der erneuerbaren Energien zu profitieren.“

Klares Signal

Die Mitverfasser des Berichts seien der Ansicht, dass Regierungen, die über größere Kapazitäten zur Abkehr von fossilen Brennstoffen verfügen, ehrgeizigere Reduktionen anstreben und den Übergangsprozess in Ländern mit begrenzten Ressourcen unterstützen sollten.

Laut Guterres müssen die Staats- und Regierungschefs auf der COP28 – dem UN-Klimagipfel in Dubai Ende diesen Monats – ein klares Signal aussenden, dass „das Zeitalter der fossilen Brennstoffe vorbei ist und dass sein Ende unvermeidlich ist“.

Um dies zu erreichen, seien glaubwürdige Verpflichtungen zum Ausbau erneuerbarer Energien, zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und zur Steigerung der Energieeffizienz erforderlich, um einen gerechten und ausgewogenen Übergang zu gewährleisten.

„Fossile Brennstoffe lassen wichtige Klimaziele in Rauch aufgehen. Es ist Zeit für einen Wandel“, erklärte Guterres.