Sicherheitsrat befasst sich mit Tempelberg-Besuch

Sitzung des Sicherheitsrats in New York

Der Sicherheitsrat hat sich auf Antrag Chinas und der Vereinigten Arabischen Emirate am Donnerstag mit dem umstrittenen Besuch des rechtsextremen israelischen Sicherheitsministers Itamar Ben Gvir auf dem Tempelberg in Jerusalem befasst.

Israels UN-Botschafter Gilad Erdan bezeichnete es als „wirklich absurd“, eine Sitzung wegen eines „Nicht-Ereignisses“ abzuhalten. Er sei „wirklich, wirklich schockiert“ und sprach von einem „kurzen und völlig legitimen Besuch“ des israelischen Sicherheitsministers, der als rechtsextrem gilt.

Der palästinensische Gesandte bei den UN, Riyad Mansour, warf Israel hingegen vor, mit „absoluter Verachtung“ gegenüber den Palästinensern, dem Rat und der internationalen Gemeinschaft zu handeln. Er forderte die Mitglieder des Sicherheitsrates auf, Maßnahmen gegen Israel zu ergreifen. „Welche rote Linie muss Israel überschreiten, dass der Sicherheitsrat endlich sagt: ‚Genug ist genug‘ und entsprechend handelt?“, fragte Mansour.

Mit seinem Besuch am Dienstag auf dem für Juden wie Muslime heiligen Tempelberg in Jerusalem hatte Ben Gvir die Angst vor einer abermaligen Gewalteskalation zwischen Israelis und Palästinensern geschürt. Der Besuch löste international Kritik aus, unter anderem von der Bundesregierung und den USA.