UNICEF: „Moralische Gräuelaten“ gegen Kinder in der Ukraine

Catherine Russell, UNICEF-Exekutivdirektorin berichtet dem Sicherheitsrat in New York über die Lage der Kinder in der Ukraine.

Die Leiterin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, Catherine Russell, hat den Sicherheitsrat aufgefordert, alle Konfliktparteien in der Ukraine an deren rechtliche Verpflichtung zum Schutz junger Menschen zu erinnern. Was den 7,5 Millionen Kindern der Ukraine aktuell zustoße, sei eine „moralische Gräueltat“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell bei einer Sitzung des Sicherheitsrats in New York.

Seit Beginn des Konflikts am 24. Februar seien nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros mindestens 27 Kinder getötet und 42 in der Ukraine verletzt worden, sagte sie. „Zahllose weitere wurden schwer traumatisiert.“ Im Lauf der Kampfhandlungen seien Wohnhäuser, Schulen, Waisenhäuser, Krankenhäuser sowie Wasser- und Abwasseranlagen angegriffen worden – für Zivilisten wesentliche Einrichtungen.

„Die Bilder einer Mutter, ihrer zwei Kinder und eines Freundes, die tot auf der Straße liegen – getroffen von einer Mörsergranate, als sie versuchten, sich in Sicherheit zu bringen – müssen das Gewissen der Welt schockieren. Wir müssen handeln, um Kinder vor dieser Brutalität zu schützen“.

Russell war kürzlich an der ukrainisch-rumänischen Grenze, wo sie Kinder und Mütter traf.

„Die Kinder erzählten, dass sie plötzlich aus der Schule geholt wurden, dass sie ihr geliebtes Spielzeug verloren haben und dass sie den schrecklichen Lärm von Granaten und Schüssen hören mussten.  So viele Kinder sind zutiefst traumatisiert“, berichtete sie.

Derzeit sind 135 UNICEF-Mitarbeiter/-innen in der Ukraine tätig, weitere sind im Einsatz. Die von der Organisation unterstützten Teams erreichen die Kinder, wo immer sie können, und bieten psychosoziale Betreuung, psychologische Unterstützung und Schutzdienste an.