Ukraine: UN fordern Untersuchung von Angriffen auf Zivilisten

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO

Die Vereinten Nationen haben eine Untersuchung zu zivilen Opfern in der Ukraine gefordert. Das Völkerrecht verbietet direkte Angriffe auf Zivilisten bei Militäreinsätzen. Die WHO meldet mittlerweile Dutzende Attacken auf Krankenhäuser.

Die Vereinten Nationen haben eine Untersuchung zu zivilen Opfern in der Ukraine gefordert. In einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates hieß es, die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Das Völkerrecht verbiete direkte Angriffe auf Zivilisten bei Militäreinsätzen. In der Ukraine würden aber offenbar wahllos auch Wohngebiete beschossen.

WHO: 43 ukrainische Krankenhäuser bisher angegriffen

Krankenhäuser gehören nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ebenfalls zu den Zielen: 43 solcher Angriffe seien bislang bestätigt, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag im Sicherheitsrat. Dabei seien zwölf Menschen getötet und 34 verletzt worden. Die Angriffe gefährdeten Behandlung und Versorgung und seien eine besondere Gefahr für Herzkranke, Diabetiker, Krebspatienten und Menschen mit Aids und Tuberkulose.

Tedros verurteilte die Attacken: Sie gefährdeten Behandlung und Versorgung. Die WHO habe bereits 100 Tonnen medizinische Güter in die Ukraine geschickt. Aber: „Die lebensrettende Medizin, die wir jetzt brauchen, ist Frieden.“

Internationaler Strafgerichtshof ermittelt

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat bereits Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine eingeleitet. Das Weltstrafgericht verfolgt individuelle mutmaßliche Verdächtige. Es ist unabhängig von dem ebenfalls in Den Haag ansässigen höchsten UN-Gericht, dem Internationalen Gerichtshof.