UN-Nothilfebüro befürchtet gefährliche Eskalation in Rafah und warnt vor möglichen Kriegsverbrechen

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Das UN-Nothilfebüro (OCHA) hat gestern bei einer Pressekonferenz davor gewarnt, dass jeder Schritt Israels, seine umfassende Invasion im Gazastreifen auf die massiv überfüllte südliche Stadt Rafah auszudehnen, zu Kriegsverbrechen führen könnte, die um jeden Preis verhindert werden müssen.

„Wir als UN und als UN-Mitgliedstaaten können Zeugnis ablegen“, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke vor Journalisten in Genf. „Wir können klarstellen, was das Gesetz sagt: Nach dem humanitären Völkerrecht kann die wahllose Bombardierung dicht besiedelter Gebiete ein Kriegsverbrechen darstellen.“ OCHA meldete am Sonntag und Montag eine „Zunahme der Angriffe“ im Gouvernement Rafah. Gleichzeitig würden weiterhin Tausende von Menschen aus dem Gazastreifen nach Rafah strömen, darunter viele, die vor den heftigen Kämpfen in Khan Younis fliehen würden, so das UN-Nothilfebüro.

Infolge dieser Abwanderung habe sich die Einwohnerzahl von Rafah verfünffacht, seit der Krieg in der Enklave am 7. Oktober als Reaktion auf die von der Hamas verübten Terroranschläge in Israel ausbrach, bei denen etwa 1.200 Menschen starben und mehr als 250 als Geiseln gefangen genommen wurden.

„Um es klar zu sagen: eine Intensivierung der Feindseligkeiten in Rafah könnte in dieser Situation zu einem großen Verlust von zivilen Menschenleben führen, und wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um dies zu vermeiden“, sagte OCHA-Sprecher Laerke.