UN warnen Myanmars Militär

Christine Schraner Burgener, Sondergesandte für Myanmar

Die Vereinten Nationen drohen der Armeeführung in Myanmar nach deren Putsch mit ernsten Konsequenzen, sollte sie härter gegen Demonstranten vorgehen.

Die Welt schaue genau auf Myanmar und „jede Form von grober Reaktion wird wahrscheinlich schwerwiegende Folgen haben“, sagte ein UN-Sprecher nach einem Gespräch der UN-Sonderbeauftragten Christine Schraner Burgener mit dem stellvertretenden Armeechef, Soe Win. Die UN bestünden darauf, dass das Recht, sich friedlich zu versammeln, in vollem Umfang respektiert werde und dass Demonstranten nicht mit Strafmaßnahmen rechnen müssten.

Die Armee erklärte zu dem Gespräch, Soe Win habe die Vereinten Nationen über die Pläne der militärischen Führung und über die „wirkliche Situation“ in Myanmar unterrichtet. Die Demonstrationen im Land schadeten der Stabilität und hätten die Menschen in Angst versetzt.

Um der Proteste Herr zu werden, hatte die Militärführung am Sonntag erstmals in größerem Umfang gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt. Zur Unterstützung der Polizei zogen in den Städten immer mehr Soldaten auf. Darunter waren Angehörige einer mobilen Einheit, die für ihre Brutalität bekannt ist.

Nachbarschaftswachen und Internetsperrungen

Angesichts der zunehmend angespannten Lage gründen immer mehr Menschen Nachbarschaftswachen in ihren Stadtvierteln. In mehreren Gegenden des Landes patrouillieren die Menschen in Gruppen auf den Straßen, um Festnahmen von Aktivisten zu verhindern.

In der Nacht zum Dienstag schaltete die Armee erneut landesweit das Internet ab, wie Aktivisten und Netzwerküberwacher berichteten. Dies könne dies zu einer weiteren Zunahme der Spannungen in Myanmar führen, ließ Schraner Burgener erklären. Internetausfälle „untergraben grundlegende demokratische Prinzipien“. Die UN-Sonderbeauftragte warnte zudem vor Schäden für wichtige Wirtschaftszweige wie den Bankensektor.